Freitag

5 03 2012

Zum Abschluss unserer Zeit auf der Inneren waren wir heute mit dem Infektiologen unterwegs.

Zuerst zeigte er uns einen 17jaehrigen jungen Mann(er stammt witzigerweise aus Monte de Olives, wo wir am Donnerstag waren), der am Vortag von der Intensiv- auf die normale Station gekommen ist. Ein Fall von Dengue-Fieber wie aus dem Lehrbuch:

  • Vor 8Tagen hatte er Fieber und Schuettelfrost bekommen, zusammen mit Kopf- , Muskel- und Gelenkschmerzen. Dazu kam dann noch Zahnfleischbluten, was er aber nicht gbeachtet hat.
  • Am 2.Tag hatn er Paracetamol und Antibiotika(Amoxicillin) eingenommen, woraufhin es ihm wieder besser ging.
  • Am 6.Krankheitstag bekam er wieder Zahnfleischbluten, spuckte Blut und bekam blutigen Durchfall. Daraufhin ist er dan zur Posta (Gesundheitsstation im Ort) gegangen, welche ihn direkt in die Notaufnahme nach Pucallpa geschickt hat(Montag abend).
  • Hier fanden sich zusaetzlich noch Druckschmerzen im Oberbauch, Petechien(Hauteinblutungen) an den Beinen, in den Augen und im Rachen. Weil seine Blutwerte immer schlechter wurden (TPZ bis 13s, Hkt. bis 0,3, Thrombozyten bis auf 32.000 runter, sowie Leberwerte erhoeht) kam er dann auf die Intensivstation.
  • Im Bauchultraschall fand sich eine Hepatomegalie(Lebervergoesserung), ein Gallenblasenwandoedem (Fluessigkeitseinlagerung) und freie intraperitoneale Fluessigkeit (in der Bauchhoehle).
  • Es wurde die Diagnose: Dengue-Fieber  mit Alarmzeichen mit Hepatitis und Serositis.
  • Er wurde symptomatisch mit NaCl, Omeprazol, MCP, Paracetamol und Konakion behandelt und besserte sich langsam wieder, sodass er Donnerstag abend schon wieder auf Normalstation konnte.
Anschliessend hat uns der Infektiologe noch einen weiteren spannenden Fall gezeigt:
  • Ein 48jaehriger Mann, der im Fluss als Holzarbeiter arbeitet, hat seit einem Jahr zunehmende Laesionen in der Mund- und Nasenschleimhaut.
  • Diese haben an der Oberlippe angefangen, sich dann aber immermehr ausgebreitet. Sie haben gejuckt und gebrannt. Das Zahnfleisch ist auch betroffen und hat sich teilweise aufgeloest, sodass die Zaehne locker sind.
  • Diagnose Blastomycosis sudamericana.
  • Therapiert  wird das ganze nun 15Tage mit Amphotericin+Clindamycin+Ciprofloxacin und anschliessend noch 1Jahr lang mit Itraconazol(Imidazolderivat) und sollte darunter narbig verheilen.
Das war erstmal genug Medizin fuer eine Woche!  Hat sehr viel Spass gemacht hier auf der Inneren Station. Alle waren supernett und wir haben viel gesehen und gelernt. Zum Abschied wurden wir von den Aerzten dann noch zum Mittagessen eingeladen, weil einer von ihnen Geburtstag hatte.
Am Abend haben wir uns mit den Internos fuer einen Discoabend verabredet.


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