Mittwoch abend und Donnerstag

13 03 2012

Hallo ihr Lieben! Ja wir sind wieder in Pucallpa und ja wir leben noch!

Trotzdem jetzt erstmal noch ein paar Infos aus den  restlichen Tage der letzten Woche.

Mittwoch abend hatten wir noch unseren Notaufnahmedienst. Da kamen gleich 2 Maenner, die sich mit der Machete ins Bein geschnitten haben. Ein Arzt hat uns gefragt ob wir naehen wollen, aber weil wir das bisher nur an schweinefuessen geuebt hab, begnuegten wir uns vorerst damit, Eric dem Interno dabei zuzuschauen.

Am Donnerstag waren wir nochmal bis Mittags im Krankenhaus. Es hat den ganzen Tag geregnet und einige Teile des Krankenhauses wurden unter Wasser gesetzt, sodass auch der Strom ausfiel. Besonders den Fluegel der Inneren Medizin hats besonders schwer erwischt.

Ansonsten war nicht besonders viel los….es schien als wuerde alles das Ende des Regens abwarten um wieder mit der Arbeit loszulegen. Die Zeit nutzten wir um etwas ueber einen neuen kleinen Patienten rauszufinden: ein dreimonatiges Baby mit HIV-Infektion. Seine junge Mutter ist ganz allein, hat kein Versicherung und hat die Diagnose HIV wohl erst nach der Geburt erfahren und wurde dann kurzzeitig therapert, inzwischen aber nicht mehr. Das Kind kam also ganz normal zur Welt und wurde am Anfang sogar noch gestillt. Es hat auch noch keine Therapie erhalten.

Jetzt ist der Kleine krank geworden (atemwegsinfektion und Durchfall). Deshalb ist seine Mutter in die Stadt gekommen.

Das Problem ist, das der kleine keinen DNI (Ausweispapiere) hat, ohne die bekommt er die kostenfreie staatliche Versicherung also nicht und die Mutter selbst hat kein Geld.

Durch diese schwierigen Umstaende wird die Theapie also wieder verzoegert.

Diesen Fall und die Heutige Arbeitsruhe, gaben uns die Gelegenheit nochmal mit einem der juengeren Aerzte zu reden und ihn zu fragen wieso soviele der Kinder nicht die noetigen Untersuchungen erhalten, die sie eigentlich brauchten.

Er hat uns erzaehlt das er ganz oft viele Untersuchungen anfordert und diese dann am naechsten Tag zu Visite einfach nicht gemacht wurden, weil die Versicherung nicht zahlt, oder es keine gibt oder die Eltern kein Geld haetten. Dann muss man aber trotzdem irgendwas machen und gibt halt Antibiotika und/oder Corticoide fuer das was man am wahrscheinlichsten haelt um dem Kind irgendwie zu hefen.

Es scheint also in erster Linie das unzureichende Versicherungssystem zu sein und nicht die Aerzte, das die Behandlung der Patienten erschwert. Der Staat hat zwar beschlossen das alle Kinder in der SIS (der staatlichen Versicherung) unterkommen muessen, aber die Kinder benoetigen dafuer einen DNI und die Eltern muessen die noetigen Antraege ausfuellen. Auch die Aufklaerung darueber scheint nur ungenuegend in die Gebiete ausserhalb der Stadt zu gelangen.



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