Mittwoch und Donnerstag in der Gyn

22 03 2012

Ein Bericht von Julian:

 

21. und 22. Maerz – Die zwei letzten Tage in der Gyn

Am heutigen Mittwoch bin ich eigentlich fuer die Ambulanz fuer Frauen in Risikoschwangerschaft eingeteilt, doch der Tag beginnt mit einem ernsten Fall auf der Station. Als ich ankomme kuemmert sich der Kardiologe gerade um eine Frau aus einem kleinen Indianerdorf im Ueberwachungsraum.  Sie ist 29 Jahre alt (sieht aber viel aelter aus) und in der Schwangerschaftswoche 37. Sie ist anaemisch (Hbg 2g/dL, Hkt 9%) und stark desnutriert. Nach der Untersuchung diagnostiziert der Kradiologe ein  Nierenversagen und eine Herzinsuffizienz durch stark erhoetes intravasales Volumen. Er ordnet einen Stopp der Fluessigkeitszufuhr und Furosemide an. Bei der folgenden Ultraschalluntersuchung stellt der Untersucher fest, dass sich im Amnion kaum noch Fluessigkeit befindet. Dies und die starke Anaemie, erklaeren die Aerzte, halte sie davon ab, einen Kaiserschnitt durchzufuehren. Sie wird auf die Intensivstation verlegt. Leider werde ich den weiteren verlauf nicht mitbekommen.
Daraufhin  gehe ich mit einer Aerztin in die Ambulanz. Den ganzen Vormittag kuemmern wir uns um Schwangere mit Risikofakoren.

Heute ist unser letzter Tag im Krankenhaus und wir machen uns erstmal auf die Suche nach jemandem, der uns unsere Zeugnisse unterschreiben moechte. Danach geht es weiter auf die Gynaekologie. Ich mache eine Weile bei der Visite mit, um mich dann schnell zu verkruemmeln und mit Elisa die Spezialstation fuer Patieten mit starken Verbrennungen zu besuchen. Diese Station wird von einem Arzt afrikanischer Abstammung geleitet, der sich in der Dominikanischen Republik und den USA auf Verbrennungsopfer und plastische Chirugie spezialisiert hat und dann mit der Idee, solch eine Station zu eroeffnen nach Pucallpa gekommen ist. Wir finden einen besonders schwer verletzten Patienten vor, der durch eine explodierende Gaswolke verletzt wurde. Er hat keine gute Prognose. Der Arzt meint, dass ihnen in ihrere Station noch Geraete fuer intensivmedizinische Eingriffe fehlen.
Danach gehen wir in den OP. Im Gyn-OP wird eine Frau mit einer Ovarialzyste operiert. Sie ist ganze 7cm gross. Ausserdem findet der Chirurg auch noch ein Myom, das er aber nicht herausnimmt. Die OP verlaeuft ohne Probleme. Und dann ist auch schon Feierabend.



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